Kategorie: Fachschule Elektrotechnik

Dialekte im Fokus: Spannender Vortrag an der HWS

Dialekte gehören zum kulturellen Erbe einer Region und prägen die Identität ihrer Sprecher. Um dieses wertvolle Kulturgut zu bewahren, lädt die Heinrich-Wieland-Schule (HWS) heute den Referenten und Sprachwissenschaftler Johannes F. Kretschmann ein. In zwei spannenden Vorträgen spricht er über die Bedeutung und die Besonderheiten des schwäbischen Dialekts.

Kretschmann, der im Auftrag des Arbeitskreises Mundart in der Schule unterwegs ist, vermittelt den Schülern der Fachschulen für Automatisierungstechnik (FTA) und Mechatronik sowie Maschinentechnik (FTM) auf anschauliche Weise, warum Dialekte schützenswert sind. Die HWS liegt im schwäbisch-fränkischen Übergangsbereich, wo sich die sprachlichen Eigenheiten dieser beiden Dialekte vermischen.

Zu Beginn der Veranstaltung führt Kretschmann eine Umfrage unter den Schüler*innen durch, um deren Bezug zu Dialekten zu ermitteln. Überraschend ist, dass sich etwa die Hälfte der Schüler*innen als Dialektsprecher bezeichnet, auch wenn viele von ihnen angeben, nur wenig Dialekt zu sprechen. „Dialekte schwinden, gerade in der Stadt etwas mehr als auf dem Land“, stellt Kretschmann fest und macht damit die Dringlichkeit seiner Mission deutlich.


Der Haiku-Wettbewerb in der FTA

Im theoretischen Teil seines Vortrags klärt Kretschmann über die Definition und die Merkmale von Dialekten auf. Er zeigt auf, wie sich Dialekte in Wortschatz, Grammatik und Aussprache von der Standardsprache unterscheiden und ordnet diese geografisch ein. „In der Sprachwissenschaft spricht man nicht vom Badisch, da das Badisch eher ein politischer Begriff ist“, erklärt er und führt weiter aus, dass das Badische in verschiedene sprachliche Bereiche wie das Alemannische, Kurpfälzische und Südfränkische unterteilt ist.

Besonders lebendig wird der Vortrag durch einen Haiku-Wettbewerb, bei dem die Schüler*innen ihre kreativen Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Sie verfassen humorvolle und poetische Gedichte in schwäbischer Mundart.


Schulleiterin Loralie Kuntner (r.) begrüßt Johannes Kretschann (m.). BKOM-Lehrer Christoph Mahlberg (l.)

Die Veranstaltung wurde von Christoph Mahlberg, Lehrer für Betriebliche Kommunikation (BKOM) in der FTA, organisiert. Auch Christian Eichler, ebenfalls Lehrer für BKOM in der FTM, ist an der Druchführung beteiligt. Schulleiterin Loralie Kuntner begrüßt Kretschmann persönlich und betont die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die Schüler*innen: „Solche Events erweitern den Horizont und bringen Abwechslung in den Schulalltag“.

Der Arbeitskreis Mundart in der Schule, gegründet 2003, setzt sich für die Förderung der baden-württembergischen Mundarten in Schulen ein. Unterstützt von Mundartvereinen wie der Muettersproch-Gsellschaft und dem schwäbische mund.art e. V., bringen sie Dialektkünstler*innen in die Klassenzimmer, um dort den Schüler*innen die Vielfalt und den Wert der regionalen Sprachen näherzubringen.

Die Schüler*innen der HWS verlassen den Vortrag mit einem tieferen Verständnis für die Bedeutung von Dialekten und ihrer Rolle in der modernen Kommunikation. Die Veranstaltung zeigt eindrucksvoll, dass Dialekte mehr sind als nur eine lokale Besonderheit – sie sind ein wichtiger Teil unserer kulturellen Identität.

Exkursion zur Europäischen Zentralbank

Am 28.04.2023 trafen sich die FTE1 und die E3BT2 zusammen mit Frau Bluhm und Herrn Rödelstab vor der HWS. Geplant war eine Exkursion nach Frankfurt. Das Ziel: Die Schaltzentrale des Geldes in Europa, die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main (EZB).

Nach einer Busfahrt mit Kartenspielen und leckeren Brezeln kamen wir am frühen Morgen in Frankfurt an. Doch das Gelände der EZB durften wir nicht ohne weiteres betreten. Die „Bank der Banken“ ist ein besonders gut gesichertes Gebäude. Zuerst mussten wir durch eine Sicherheitskontrolle, wie man sie sonst nur vom Flughafen kennt. Nachdem alle unsere Sachen geröntgt, wir gescannt und abgetastet wurden und wir beinahe einen Mitschüler wegen eines Schreibfehlers im Anmeldeformular zurücklassen mussten, durften wir endlich auf das Gelände. Bevor wir das beeindruckende Gebäude betraten, durften natürlich ein paar Gruppenfotos nicht fehlen.

Drinnen angekommen bekamen wir unsere Besucherpässe und konnten uns am Kiosk mit Getränken erfrischen, bevor unsere Führung startete. Zwei freundliche Mitarbeiterinnen haben uns dann zunächst über die besondere Geschichte des Gebäudes, sowohl historisch als auch architektonisch, informiert. Eine interessante und gelungene Symbiose aus zwei Gebäuden, alt und jung. Nach ein paar Informationen zum Europäischen Währungsraum und dem Euro wurde uns auf einer 360°-Leinwand ein kurzer Film über den Rat der EZB und seine Aufgaben gezeigt. Danach ging es in einen Konferenzraum, in dem uns erklärt wurde, was die EZB genau macht, nämlich den Euro stabilisieren. Sie kümmert sich darum, dass die Inflation nicht zu hoch wird und es zu keiner Deflation kommt. Dies macht sie, indem sie unter anderem den Leitzins anpasst. So kann sie dafür sorgen, dass Geld gespart oder investiert wird. Natürlich kann sie damit auch Arbeitsplätze schaffen, Baukredite teurer oder billiger machen und vieles mehr. Sie greift damit also direkt in unser Leben ein.

Nach zwei Stunden war unsere Führung schon wieder vorbei. Anschließend hatten wir leider nur eine halbe Stunde in Frankfurt, in der es gerade so für einen Döner reichte, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten. Nach einer zwar langen, aber auch spaßigen Rückfahrt war unser Ausflug auch schon wieder vorbei.

Den Tag ließen wir danach noch schön Ausklingen bei Speis und Trank zusammen mit Herrn Rödelstab im Lehners Wirsthaus.

David Ichters | FTE1