Es ist vollbracht!
Die Schüler*innen der chemischen Laborübungen haben erfolgreich ihren Wetterballon mit Messsonde und Faultier als Maskottchen gestartet, per GPS verfolgt und geborgen. Es war jedoch nicht ganz einfach.
Nach dem verpatzten Startversuch am 19.07.2022 konnte in Rekordzeit ein neuer Ballon besorgt und alles für einen zweiten Startversuch vorbereitet werden.
Am 22.07.2022 fanden sich Schüler*innen und Lehrer*innen erneut auf dem Sportplatz des F.C. Fatihspor Pforzheim ein, der das Stratoflight-Projekt der Eingangsklasse freundlicherweise durch die Nutzung des Platzes unterstützte.
Dann begann die Startprozedur: Der Ballon wurde mit Ballongas befüllt, vorsichtig in die Senkrechte überführt, an Fallschirm und Sonde befestigt und dann mit einer Startleine Stück für Stück aufgelassen.
Mit einem Countdown von zehn auf null startete der Wetterballon unter Jubel und tobendem Applaus samt Sonde und Faultier in Richtung Stratosphäre.
Nach einer kurzen Atempause für das Projektteam ging es dann auch schon los. Die Sonde musste verfolgt und geborgen – im Projektteam hieß es liebevoll „gerettet“ – werden. Eine kleine Mannschaft machte sich mit dem Auto auf den Weg, ein Filmteam des SWR im Schlepptau. Nach fast 5,5 Stunden meldeten beide GPS-Tracker: STOP! Die Sonde war gelandet. Über 112 km Luftlinie entfernt von ihrem Startort bei der Heinrich-Wieland-Schule. Nur mit kurzer Verzögerung traf das Sondenrettungs-Team ein, musste jedoch feststellen, die Sonde war auf einem Baum gelandet. Auf einem hohen Baum. Auf einem etwa 25 Meter hohen Baum!
Eine erste Begehung der Fundstelle und die schiere Höhe des Baumes schlossen Klettern aus. Das anschließeden Brainstorming brachte die Feuerwehr ins Spiel, doch auch die konnte nur mit 15 Metern Leiter bzw. Leiterwagen aufwarten. Es musste etwas Höheres her. Nach einiger Recherche und diversen verzweifelten Anrufen fand sich endlich die Rettung. Die Firma Beisel Arbeitsbühnen aus Eberbach rückte mit ihrer 30 m hohen Arbeitsbühne an und bot so die Lösung des Problems.
Aus zwei Dachlatten und einer Harke wurde eine provisorische Angel gebastelt und dann ging es los. In knapp 30 Metern Höhe wurde nach der Sonde gefischt.
Die Untenstehenden platzten fast vor Spannung, konnten sie doch nur miteifern und Tipps zurufen. Und wann war es soweit: Die Sonde war endlich aus schwindelerregender Höhe geborgen worden! Und was für Fotos sie geschossen hatte!
Es lässt sich also vermelden, dass das HWS-Faultier die Stratosphäre besucht hat und unbeschadet mit jeder Menge Messdaten und tollen Bildern zurückgekommen ist. Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein tolles Projekt mit vielen kleinen und großen Herausforderungen, die die Schülerinnen und Schüler der Chemischen Laborübungen in der Eingangsklasse aber mit Bravour gemeistert haben!
Moritz Knau | Fachbereich Chemie