Saubere Sache! Die TG11-4 besucht die Kläranlage Pforzheim

In diesem Becken wird Faulschlamm aus dem Abwasser entfernt und zum Faulturm transportiert

Egal ob beim Autowaschen oder Betätigen der Klospülung, tagtäglich produzieren wir Menschen Abwasser. Dieses Abwasser gelangt über die Kanalisation in eine Kläranlage. Wie das Abwasser in einer Kläranlage gereinigt wird, haben sich die Schüler*innn der Umwelttechnikklasse in der Kläranlage Pforzheim angeschaut.

Am Tag der Exkursion machten sich die Schüler*innen der elften Klasse zu Fuß auf den Weg zur Kläranlage. Dort angekommen, wurden sie von Herr Wahlandt begrüßt. Der Mitarbeiter der Kläranlage Pforzheim führte die Schulklasse auf dem Weg des Abwassers über das Geländer der Kläranlage und beantwortete Fragen.

Zunächst besichtigten die Schüler*innen die sogenannte Rechenhalle. In der Kläranlage Pforzheim wird Abwasser aus dem Stadtgebiet und Birkenfeld gereinigt. Nachdem das Abwasser eine Schleuse passiert hat, fließt es über Rechen, die Feststoffe wie Klopapier aus dem Abwasser entfernen. Das aufgenommene Rechengut wird in Containern gesammelt und in einem benachbarten Wärmekraftwerk verbrannt.

In der Rechenhalle werden Feststoffe aus dem Abwasser entfernt.

Anschließend begutachteten die Schüler*innen die sogenannte Denitrifikation. Die Denitrifikation ist Teil der sogenannten biologischen Klärung und der zweite Schritt der Abwasseraufbereitung. Zu diesem Zeitpunkt enthält das Abwasser Amoniumstickstoff, der aus menschlichen Ausscheidungen stammt. Denitrifizierende Bakterien wandeln diese Verbindung in Stickstoff um, der an die Luft abgegeben wird.

Der aus dem Abwasser entfernte Faulschlamm wird in einem Faulturm vergoren. Hierbei entstehen Faulgase, die zur Stromerzeugung genutzt werden können.
Denitrifizierende Bakterien wandeln in diesem Becken Ammoniumstickstoff in Stickstoff um, der in die Luft abgegeben wird. Um das Überleben der Bakterien zu gewährleisten, wird eine Zuckerlösung zugeführt.

Die Kläranlage der Stadt Pforzheim wurde im Jahr 1912 gebaut. Im Gegensatz zu anderen Kläranlagen, findet sich zu Beginn der Kläranlage kein Höhenunterschied, weshalb das sogenannte Pumpwerk innerhalb der Anlage liegt. Dem Pumpwerk fällt die Aufgabe zu das Abwasser auf ein höheres Niveau zu bringen, wo es weiter aufbereitet wird.

Abschließend besuchten die Schüler*innen die Aktivkohleanlage auf dem Betriebsgelände. Abwasser enthält auch Rückstände von Medikamenten, welche durch die die Zugabe von Aktivkohle aus dem Wasser entfernt werden können. Nach diesem Verfahrensschritt erfüllt das Abwasser alle gegebenen Grenzwerte und kann in einen benachbarten Fluss eingeleitet werden.

Die zugegebene Aktivkohlelösung färbt das Abwasser schwarz. Nachdem das Abwasser von Medikamentenrückständen befreit wurde, wird die Aktivkohle entfernt.

An dieser Stelle endete ein interessanter Besuch der Kläranlage Pforzheim, der das theoretische Wissen der Schüler über die Abwasseraufbereitung ergänzte. Nach einer kurzen Verabschiedung traten die Schüler den Rückweg zur Schule an.

Louis Sturz | TG11-4