Eine Exkursion in die Welt von Energie, Forschung und digitaler Kunst – das erlebte die Fachschule für Automatisierungstechnik und Mechatronik (FTA1) der Heinrich-Wieland-Schule Pforzheim kürzlich bei einem spannenden Ausflug nach Karlsruhe. Organisiert von Lehrer Johannes Bopp und begleitet von Christoph Malberg, führte der Weg zunächst an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), genauer: in das hochmoderne Energy Lab, bevor es weiterging zum ZKM, dem Zentrum für Kunst und Medien.
Die Zukunft der Energie hautnah erleben
Der erste und zentrale Programmpunkt war der Besuch des Energy Labs, das Teil des KIT und der Helmholtz-Gemeinschaft ist. Hier wird an der zentralen Frage gearbeitet, wie Energie in Zukunft umweltfreundlich erzeugt, verlustarm gespeichert und intelligent verteilt werden kann. Ein Anliegen, das in Zeiten der Energiewende dringender denn je erscheint.

„Das KIT ist dem Steuerzahler verpflichtet“
Das KIT versteht sich dabei ausdrücklich als Einrichtung, die dem Gemeinwohl verpflichtet ist. „Das KIT ist dem Steuerzahler verpflichtet“, betonte Prof. Dr. Veit Hagenmeyer, Leiter des Instituts für Automation und angewandte Informatik, in seinem Vortrag. Und weiter: „Sie als Steuerzahler möchten ja, dass etwas Sinnvolles mit ihrem Geld gemacht wird. Wir in der Forschung möchten das hinbekommen.“ Im Energy Lab arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Lösungen für die Herausforderungen der Energiewende. Dabei werden reale Verbraucherdaten genutzt, um die Energiesysteme der Zukunft zu simulieren und zu testen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Verknüpfung von elektrischen, thermischen und chemischen Energieströmen, unterstützt durch modernste Informations- und Kommunikationstechnologien.

Ein Beispiel aus der Forschung: Wohnmusterhäuser, die „vollgestopft mit Sensoren“ sind, um reale Energieflüsse in Haushalten zu analysieren. Ziel ist es, durch intelligente Vernetzung und Automatisierung die Energie effizienter zu nutzen. Denn, so Hagenmeyer: „Mit kluger Automatisierungstechnik kann man viele Probleme beim Netzausbau lösen.“

Vernetzung, Beratung und Europas größtes Energieforschungszentrum
Dabei ist das KIT nicht nur national aktiv: „In der Wissenschaft ist man wie eh und je international vernetzt. Dies ist notwendig – und ohne wäre es auch langweilig.“ Gleichzeitig betont Hagenmeyer die gesellschaftliche Relevanz der Forschung: „Das KIT berät den Bundestag auch in Technikfolgenabschätzung“ und gilt mittlerweile als „größtes Energieforschungszentrum Europas“.


Digitale Perspektiven im ZKM
Nach einem intensiven Vormittag im Energy Lab ging es für die FTA1 weiter ins ZKM Karlsruhe, ein weltweit renommiertes Zentrum für Medienkunst. Dort besuchte die Gruppe zwei aktuelle Ausstellungen. „The Story That Never Ends“ gewährte einen faszinierenden Einblick in die eigene Sammlung des ZKM – eine der größten Medienkunstsammlungen der Welt mit rund 12.000 Werken. Die Ausstellung thematisiert nicht nur die Entwicklung und Verzahnung von Kunst und Technologie, sondern auch die Herausforderungen, vor denen Museen angesichts immer schneller wechselnder digitaler Medien stehen.
Computerspiele zwischen Kunst und Gesellschaft
Im Anschluss tauchten die Schülerinnen und Schüler in die Welt der digitalen Spiele ein: Die interaktive Ausstellung „zkm_gameplay. the next level“ bot nicht nur Spielspaß, sondern auch spannende Einblicke in das Computerspiel als kulturelles Phänomen. Das Videospiel hat sich längst zum Leitmedium der digitalen Gesellschaft entwickelt – zwischen Pop-Kultur, Unterhaltung und Kunst. Das ZKM war dabei eine der ersten Institutionen weltweit, die dem Medium seit den 1990er Jahren eine feste Plattform im Kunstkontext einräumt
Fazit: Theorie trifft Praxis
Die Exkursion bot den Teilnehmenden nicht nur einen einmaligen Einblick in die aktuelle Energieforschung, sondern auch eine kreative Auseinandersetzung mit den digitalen Kulturen unserer Zeit. Ein gelungener Brückenschlag zwischen Technik, Wissenschaft und Gesellschaft – ganz im Sinne einer zukunftsorientierten Ausbildung.