Was sind Chemische Laborübungen (CH-LÜ)?
Das Wahlpflichtfach Chemische Laborübungen (CH-LÜ) beschäftigt sich mit dem sicheren Experimentieren in der Chemie, demnach liegt der Fokus deutlich auf Schülerexperimenten. Umwelt‑, Verbraucher- oder Alltagsfragen werden in Phänomenen beobachtet, beschrieben, zu ihrer Erklärung Hypothesen gebildet und diese experimentell untersucht. Erfasste Daten werden zudem ausgewertet und interpretiert. Außerdem wird durch das Hinterfragen von alltäglichen und speziell chemischen Phänomenen das Denken in Stoff- und Teilchenebene geschult und beide Ebenen miteinander verknüpft.
Was sind die Rahmenbedingungen?
Das Fach wird in der Eingangsklasse (2-stündig) als Wahlpflichtfach angeboten. Es dient zur Vorbereitung auf das Ergänzungsfach Chemische Laborübungen, welches in den Jahrgangsstufen 1 und 2 die Wahl des Fachs Chemie begleitet (2-stündig).
Was sind die Inhalte in CH-LÜ?
Neben dem sicheren Arbeiten im Labor, wozu Wissen über Gefahrstoffe, persönliche Schutzausrüstung und Maßnahmen zum Brandschutz gehören, werden Laborgeräte kennengelernt und der Umgang mit ihnen geübt. Außerdem wird sich Themen wie Zucker, Metalle und Atmosphärenchemie experimentell genähert. So kann beispielsweise die Gewinnung von Zucker aus Zuckerrüben im Versuch nachvollzogen sowie seine Verwendung in Alltagsprodukten recherchiert und nachgewiesen werden.
Weitere Details sind im Bildungsplan zu finden.
Ein Beispiel aus den chemischen Laborübungen in der Eingangsklasse ist die experimentelle Zuckergewinnung aus Zuckerrüben. Hierzu wurden gespendete Zuckerrüben eines baden-württembergischen Rübenhofes in einem ersten Schritt geschnetzelt und ausgekocht. Der so gewonnene Rohsaft wurde mehrfach gefiltert und dann mithilfe von Branntkalk (CaO) und Einleitung von Kohlenstoffdioxid-Gas (CO2) in Dünnsaft überführt. Durch Einkochen und weitere Reinigungsschritte wurde Dicksaft gewonnen und der enthaltene Zucker auskristallisiert. Zusammen mit der Melasse ergab sich ein bräunlicher Sirup, in dem Zuckerkristalle schwebten.
Moritz Knau